28 April, 2009

ma+ine

heute nacht träumte ich von einem sehr selbstverständlichen mädchen aus einem fernen land, die erstaunlicherweise singer und songwriter war (mit acht). sie war ein bisschen alterslos, wie die kindliche kaiserin. meine großmutter hatte ihr vor langer zeit englisch beigebracht. sie brachte mir gitarre bei und ich übersetzte ein lied für sie. heute nachmittag bekam ich besuch im büro. ein sehr selbstverständliches kleines mädchen kam herein und stand bei lady d. am schreibtisch rum, rotznase, blond und nett. die mama vom kleinen mädchen war da für ein komparsencasting. ich saß mit dem rücken zum mädchen und als sie sagte, dass sie ihren namen schreiben könnte, sagte ich: "willste das hier mal machen?" und sie sagte ja. weil kein stuhl da war, setzte sich das mädchen auf meinen schoß. sie war schwer und nach eigenen angaben vier jahre alt. sie fing an zu schreiben: M A + I N E. ich sagte, "wie heißt du?" und sie sagte: "das steht doch da. maxine." maxine blieb noch ein bisschen und malte ein bild mit einer rosa blume mit rosa blättern und einer grünen sonne. besorgt fragte sie mich, als ihre mama wiederkam, wo der mund von der sonne sei und ich gab ihr noch einen roten stift. sie rutschte dann von meinem schoß, gab allen die hand, ich pinnte ihr bild an die wand, sie lächelte und verschwand.
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26 April, 2009

pfürti

grüß gott.

sagt hier tatsächlich jeder, auch jeder, der einem beim wandern entgegen kommt. man fragt sich, was man als überzeugter atheist (also, wenn schon irgendwas, dann doch nicht gott??) erwidern soll? und sowieso. wenn man sich schon denkt, "ich versau denen jetzt mal nicht ihren heiligen sonntag mit nem 'hallo'" und man auch 'grüß gott' sagt, isset ja auch falsch. denn: man hört sich ja gar nicht so AN wie die. man kann denn zwar mit seinem klardeutschen 'r' ankommen und 'grrrüß gott' im hals rumrutschen lassen - der richtige bayer rrrollt sein 'r' ja aber. also, was nun? sich als fake gottesgläubiger norddeutscher outen oder doch lieber 'hallo' sagen? ich optiere für ne gesunde mischung aus 'hallo', 'grüß gott' und ignorieren. man kann als berliner ja nicht wirklich jeden grüßen. ne.

und denn sagen die irgendwas, was ich noch nicht wirklich analysiert hab. das ist so wie in einem fremden land ankommen und eigentlich wissen, was 'tschüß' auf der jeweiligen landessprache heißt, aber die menschen sagen gar nicht 'tschüß'. so ähnlich, wie wenn ein ausländer nach deutschland kommt und feststellt, dass die doofen hier 'tschüssi', 'tschö (mit ö)' oder 'ciao' sagen. hier unten, im schönen ländle, sagen die 'pfürti'. kein scheiß. oder 'vergelt's gott'. was ich ja noch verstehe. aber 'pfürti'??

ich wäre aber natürlich nicht die kluge, interessierte redakteuse, die ich bin, wenn ich nicht recherchieren würde. 'pfürti' heißt nicht 'pfürti' sondern 'pfüati' und das kommt von "Pfüad di God!" = "Behüt' dich Gott!". klar. easy. :). 'etzat', by the way, steht für 'jetzt'. ich glaub, demnächst mach ich mal nen sprachkurs, dann versteh ich auch die nachfragen unserer putzfrau. und nun geh ich wandern, zu ner brücke, die über meinen lieblingsstrom fließt, die ammer. und vielleicht, wenn mich der teufel treibt, geh ich danach noch in ein kloster und gucke, wie die käse machen.

pfüati!
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